alphabet (5) [den herbst gibt es]

den herbst gibt es; den nachgeschmack und das nachdenken
gibt es; und das insichgehn gibt es; die engel,
die witwen und den elch gibt es; die einzelheiten
gibt es, die erinnerung, das licht der erinnerung;
und das nachleuchten gibt es, die eiche und die ulme
gibt es, und den wacholderbusch, die gleichheit, die einsamkeit
gibt es, und die eiderente und die spinne gibt es,
und den essig gibt es, und die nachwelt, die nachwelt

Übersetzt ins Deutsche von
Hanns Grössel ...

... so sieht das Gedicht im Original aus:

Max Autor-Mustermann

alfabet (5) [efteråret findes]

efteråret findes; eftersmagen og eftertanken
findes; og enrummet findes; englene,
enkerne og elsdyret findes; enkelthederne
findes, erindringen, erindringens lys;
og efterlyset findes, egetræet og elmetræet
findes, og enebærbusken, ensheden, ensomheden
findes, og edderfuglen og edderkoppen findes,
og eddiken findes, og eftertiden, eftertiden

© Inger Christensen & Gyldendalske Boghandel Nordisk Forlag AS, 1981
Aus: alfabet / alphabet
3. korrigierte Auflage

Münster: Kleinheinrich Verlag , 2001
ISBN: 3-926608-12-9
Audioproduktion: 2005, M.Mechner / Literaturwerkstatt Berlin
Das Gedicht wurde auf Dänisch geschrieben.
Hör es dir an!
Song
Wer hat es geschrieben?
Inger Christensen

Inger Christensen wurde 1935 in Veije, einer Stadt in Dänemark, geboren. Zuerst wurde sie Lehrerin und unterrichtete an einer Kunstschule. Später entschied sie sich, nur noch zu schreiben, und zog nach Kopenhagen. Inger schrieb viele verschiedene Texte: Romane, Theaterstücke, Hörspiele und Essays. Am bekanntesten sind aber ihre Gedichte. Schon als sie noch lebte, galt sie als eine der wichtigsten Dichterinnen Europas. Viele ihrer Werke wurden auch ins Deutsche übersetzt.

Ihre ersten Gedichtbände hießen „Licht“ und „Gras“. Eines ihrer berühmtesten Werke ist das Langgedicht „Alphabet“. Darin verbindet sie Mathematik mit Musik und besonderen Bildern, die im Kopf geradezu lebendig werden. Für ihre Arbeit bekam sie viele Preise. Seit 1978 war sie Mitglied der Dänischen Akademie der Künste. Sie wurde 74 Jahre alt.

Inger Christensen

Inger Christensen wurde 1935 in Veije, einer Stadt in Dänemark, geboren. Zuerst wurde sie Lehrerin und unterrichtete an einer Kunstschule. Später entschied sie sich, nur noch zu schreiben, und zog nach Kopenhagen. Inger schrieb viele verschiedene Texte: Romane, Theaterstücke, Hörspiele und Essays. Am bekanntesten sind aber ihre Gedichte. Schon als sie noch lebte, galt sie als eine der wichtigsten Dichterinnen Europas. Viele ihrer Werke wurden auch ins Deutsche übersetzt.

Ihre ersten Gedichtbände hießen „Licht“ und „Gras“. Eines ihrer berühmtesten Werke ist das Langgedicht „Alphabet“. Darin verbindet sie Mathematik mit Musik und besonderen Bildern, die im Kopf geradezu lebendig werden. Für ihre Arbeit bekam sie viele Preise. Seit 1978 war sie Mitglied der Dänischen Akademie der Künste. Sie wurde 74 Jahre alt.

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